Gefahren und Vermeidung von Mücken bei der Jagd und Forstarbeit

In Wäldern, in denen Jäger und Förster arbeiten, treffen Mensch und Natur aufeinander. Dieser wunderbare Arbeitsplatz beherbergt gerade im Sommer auch eine Vielzahl von Insekten, darunter Mücken, die nicht nur lästige Stiche verursachen, sondern auch potentielle Überträger von Krankheiten sind. Angesichts dieser Herausforderung ist es von entscheidender Bedeutung, dass Jäger und Förster sich effektiv gegen Mücken schützen, um ihre Gesundheit zu gewährleisten.


Welche Mücken gibt es in Deutschland?

Die in Deutschland typischten Mückenarten sind: Stechmücken, Ringelmücken, Überschwemmungsmücken, Gnitzen, Kriebelmücken und tropische Stechmücken. Zu den kleinsten heimischen Mücken zählt die Kriebelmücke, die lediglich die Größe eines Stecknadelkopfes erreicht. Eine der größten Arten, die ebenfalls heimische Ringelmücke, kann hingegen bis zu 13 mm groß werden.

Können Mücken in Deutschland Krankheiten übertragen?

Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden, sind in Deutschland gegenwärtig vor allem als importierte Infektionen zu beobachten. Das bedeutet, dass sie in der Regel bei Personen auftreten, die aus Ländern zurückkehren, in denen diese Krankheiten endemisch sind. Zu diesen Krankheiten gehören beispielsweise Malaria, West-Nil-Fieber, Dengue-Fieber, Chikungunya-Fieber und Zika-Fieber, die hauptsächlich in tropischen Regionen verbreitet sind. Allerdings treten sie saisonal, vor allem in den Sommermonaten, auch in geringem Umfang in Europa auf. 2018 wurde in Deutschland auch erstmals das West-Nil-Fieber gemeldet, das durch Mücken übertragen wird. Obwohl solche einheimischen Fälle bisher selten sind, könnte ihr Auftreten aufgrund des Klimawandels zunehmen.

Wirken Hausmittel zur Abwehr von Mücken?

Die direkte Anwendung von ätherischen Ölen aus Zitrusfrüchten, Lavendel, Eukalyptus oder Zedernholz auf die Haut kann zwar kurzfristig gegen Mücken helfen, jedoch ist ihre Wirkung begrenzt. Anti-Mücken-Armbänder, die ätherische Öle enthalten und Mücken vertreiben sollen, wurden in Tests der Stiftung Warentest größtenteils als unwirksam eingestuft. Einige pflanzliche Wirkstoffe wie Geraniol können zudem allergische Reaktionen bei einigen Menschen hervorrufen. Daher ist es ratsam, die Produkte vor der großflächigen Anwendung zunächst an einer kleinen Hautstelle auf Verträglichkeit zu testen.

Wie kann ich mich bei der Forstarbeit und auf der Jagd gegen Mückenstiche schützen?

Grundsätzlich gibt es verschiedene wirksame Repellentien gegen Mücken. Sie enthalten Wirkstoffe wie DEET, Icaridin oder EBAAP und sind extrem wirksam. Außerdem gibt es verschiedene Kleidungsstücke, die ebenfalls vor Mücken schützen. EBAAP kann auch in Textilien verarbeitet werden. Wer diese Stoffe nicht auf der Haut tragen möchte oder die Gerüche nicht mag, kann alternativ auch zu Mückennetzen oder Produkten mit Wirkstoffverdampfung greifen. Wen dieses Thema mehr interessiert, sollte sich auch unseren Magazinbeitrag über Insektenschutzmittel durchlesen.

1 Kaufberatung Insektenschutzmittel

Wo trage ich Mückenschutz auf?

Mückensprays werden auf unbedeckte Hautstellen aufgetragen – zum Beispiel auf Nacken, Handgelenken und Knöcheln. Da Mücken auch durch dünne Kleidung stechen können, sollten Sie zusätzlich auch Ihre Kleidung besprühen.

Weitere Maßnahmen zum Mückenschutz

Wählen Sie langärmelige Oberteile und lange Hosen, am besten aus hellen und festen Stoffen.

Meiden Sie außerdem die Umgebung von stehenden Gewässern, falls möglich. Stehende Gewässer werden von Mücken als Brutstätte genutzt. Daher treten sie gerade dort oft in Schwärmen auf.

Hierzulande sind die meisten Mücken vor allem in der Dämmerung oder nachts aktiv.

Kann ich meinen Jagdhund ebenfalls mit Insektensprays schützen?

Laut Tierärzten wäre der Geruch von den meisten Insektenschutzmitteln für die sensible Nase des Hundes eine regelrechte Qual. Deshalb sollte, wenn überhaupt, auf eine duftsparende Version gesetzt werden, die auch nur auf das Halsband oder das Geschirr gesprüht wird. Bei Tieren ist das Verdampfen des Mittels von der Haut zudem nicht erwünscht. Deshalb wäre ein Präparat besser, welches nicht innerhalb weniger Stunden verfliegt, sondern über Wochen eine aktive Wirkung hat. Für Hunde gibt es hierfür extra entwickelte Produkte, die Sie bei Ihrem Tierarzt erhalten können.

Das hilft bei Mückenstichen

Wenn trotz Mückenschutz ein Stich auftritt, gibt es Möglichkeiten, den Juckreiz zu mildern und eine potenzielle Entzündung zu verhindern.

Um Schwellungen und Juckreiz zu bekämpfen, kann die betroffene Stelle gekühlt und mit einer Scheibe Zitrone oder Zwiebel bedeckt werden. Zusätzlich können kühlende Gele oder Cremes mit einem niedrigen Hydrocortisonanteil Linderung verschaffen.

Ein über das Smartphone betriebener „Stichheiler" oder „Hitzestift" verwendet eine kleine, etwa 50 °C heiße Platte, um die Einstichstelle für einige Sekunden zu erhitzen. Diese Wärmebehandlung inaktiviert das Eiweiß, das den Juckreiz verursacht. So kann eine schnelle Linderung erzielt werden.

Warum Forstarbeiter besonders von Mücken gestochen werden

Mücken werden hauptsächlich von CO2 und Wärme angezogen. Kaum verwunderlich also, dass Mücken besonders bei schweißtreibenden Arbeiten nerven. Wichtig zu wissen: Die meisten Insektenschutzmittel sind wasserlöslich - wer viel schwitzt, muss die Insektenschutzmittel regelmäßig neu auftragen.

Wann muss ich zum Arzt?

Treten nach einem Mückenstich ungewöhnliche Reaktionen wie eine übermäßige Schwellung, grippeähnliche Symptome oder Durchfall auf, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um mögliche Infektionen auszuschließen.

Kann Wild Repellentien wittern?

Repellentien haben, wie Parfum, einen eigenen Geruch, der den menschlichen Geruch überdeckt. Daher wird unter Jägern häufig diskutiert, ob der Geruch von Insektenschutzmitteln bei der Jagd Vor- oder Nachteile mit sich bringt. Von Befürwortern wird hervorgebracht, dass der neue Geruch für das Wild keine Gefahren signalisiere und das Wild sich dem Jäger eher nähern könnte. Eine Chance. Von Gegnern wird entgegnet, dass auch ein neuer Geruch für das Wild abschreckend wirke. Zur Beantwortung dieser Frage  gibt es allerdings noch keine Studie.

Sind Insektenschutzmittel schädlich für die Natur?

Die in Mückenspray enthaltenden Biozide können problematisch für Wasserorganismen sein. Bei empfohlener Dosierung sind allerdings keine Risiken bekannt. Restmengen der Mittel sollten aber dennoch nicht einfach in freier Natur entsorgt werden.

In Anbetracht der potentiellen Risiken, die von Mücken ausgehen, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Thema Insektenschutz wichtig, um die Gesundheit von Jägern und Förstern zu gewährleisten. Mit den richtigen Maßnahmen und einem fundierten Verständnis für die Prävention können Sie weiterhin sicher und unbeschwert Ihrer Arbeit und Ihrer Leidenschaft in der Natur nachgehen. Bleiben Sie gesund!

1 Insekten- & Zeckenschutz