Welches Material ist das beste für den Bau von Nistkästen?

Wer Nisthilfen für Vögel oder auch für Insekten selbst bauen möchte, wird dies meistens aus Holz tun. Das Material ist günstig zu bekommen und leicht zu bearbeiten. Somit ist das Vogelkästenbauen auch eine gute Bastelidee an trüben Wintertagen, die sich auch zusammen mit Kindern gut bewerkstelligen lässt. Wer den Zuschnitt von Brettern und Platten nicht selbst übernehmen möchte oder kann, für den gibt es auch entsprechende Bausätze. Je nach Standort, Witterung und dem verwendeten Holz halten auch selbstgebaute Kästen mehrere Jahre.

Deutlich beständiger sind allerdings Kästen aus Holzbeton, wie sie beispielsweise von den Marken Schwegler oder Vivara erhältlich sind. Dieses Material verfügt durch die Porenstruktur über wärmedämmende Eigenschaften, ist dauerhaft witterungsbeständig und vor allem unempfindlich gegen Spechtschnäbel. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Buntspechte und verwandte Arten die „Einladung“ zum Aufpicken des Flugloches annehmen und die Kästen dann für kleinere Vögel unattraktiv oder gar gefährlich werden. Zu große Einfluglöcher erleichtern den Zugang von Nesträubern!

Welcher Kasten für welche Vogelart?

Viele Nisthilfen in unserem Shop sind nicht nur für eine Vogelart ausgelegt. Neben unterschiedlichen Meisenarten sind auch Sperlinge, Kleiber, Gartenrotschwanz und andere Arten oft als Bewohner von Standardkästen zu beobachten. Größere Vögel oder Fledermäuse nehmen hingegen eher Spezialkästen mit entsprechend gestalteten Dimensionen und Fluglöchern an. Bei diesen Kästen ist die Wahl eines geeigneten Standortes sehr wichtig, um die gewünschte Tierart zum Einzug zu „überreden“.

Wann sollten Vogelkästen aufgehängt werden?

Prinzipiell können Nisthilfen das ganze Jahr über aufgehängt werden. Natürlich brüten einheimische Vögel nicht im Winter, aber sie können auf diese Weise schon mögliche Nistplätze für die nächste Brutsaison finden.

In welche Himmelsrichtung sollten Nistkästen aufgehängt werden?

Die Wahl eines geeigneten Standortes ist für Vogelnisthilfen von hoher Bedeutung, damit es im Inneren des Kastens weder zu warm noch zu kalt ist. Wenn möglich, sollte daher eine Ausrichtung nach Süd-Osten angestrebt werden. Auf diese Weise erreichen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen des Tages die Vogelbehausung, aber die heiße Mittagssonne trifft sie nicht mit voller Kraft. Aus diesem Grund ist die Südseite eher ungeeignet. Generell sollte der Standort von Meisenresidenz, Sperlingskasten und Co. möglichst von der Hauptwindrichtung abgewandt liegen.

Eine Mindesthöhe von 3 m über dem Boden ist ebenfalls empfehlenswert, nach oben ist diese Grenze naturgemäß eher offen. Allerdings sollte der Anflug zum Kasten in allen Fällen problemlos möglich und nicht durch Äste oder dergleichen versperrt sein.

Zum Befestigen von Nistkästen an lebenden Bäumen empfehlen wir Nägel aus Aluminium. Diese sind ausreichend stabil, rosten nicht und richten am Baum weniger Schaden an als Nägel aus Stahl.

Was tun, wenn kein Vogel eingezogen ist?

Der brandneue Vogelkasten hängt am vorgesehenen Standort, doch die gefiederten Freunde sind nicht eingezogen? Das ist zunächst einmal kein Grund zur Sorge. Es ist vollkommen normal, dass brutwillige Vögel ihre Umgebung zunächst einige Zeit nach geeigneten Nistplätzen absuchen. Vielleicht wurde der Kasten auch zu spät aufgehängt, um für die laufende Brutzeit bezogen zu werden. In solchen Fällen ist Abwarten oft am besten. Häufig werden Kästen auch erst im Nachfolgejahr bezogen.

Findet sich allerdings auch über einen längeren Zeitraum kein Bewohner, könnte ein Standortwechsel eine Option sein. Nicht wenige Vogelarten sind etwas wählerisch, was den Standort des Nestes betrifft, auch diese artspezifischen Vorlieben können eine Rolle spielen. Mitunter werden Nistkästen allerdings auch von anderen Tierarten bewohnt. So kommt es gelegentlich zu einer Besiedelung durch Hornissen, die den Kasten mehr oder weniger auch komplett in ihr Nest integrieren. Natürlich dürfen auch diese Tiere nicht gestört werden.

Warum sollte ein Nistkasten gereinigt werden?

Die Reinigung von Vogelkästen erfolgt aus mehreren Gründen. Manche Vogelarten sind gewissermaßen pragmatisch und setzen neue Nester auf die schon vorhandenen Nester aus dem Vorjahr auf. Im Inneren wird dadurch aber der verfügbare Platz immer kleiner. In altem Nistmaterial siedeln sich außerdem leicht Parasiten an. Diese können den Vogelnachwuchs, aber auch die Altvögel empfindlich schwächen, vor allem in kalten und nassen Jahren mit geringem Futterangebot. Andere Vogelarten nehmen halbvolle Kästen gar nicht erst an, auch aus diesem Grund ist eine Reinigung zu empfehlen.

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Säubern von Vogelkästen?

Um für die nächste Brutsaison bezugsfertig zu sein, empfiehlt sich eine Reinigung ab dem Herbst bis zum zeitigen Frühjahr. In strengen Wintern suchen manche Vögel auch Schutz vor allzu ungünstiger Witterung in den leeren Kästen. Damit das Brutgeschäft und die Aufzucht der Jungvögel nicht gestört werden, sollten bereits aufgehängte Kästen ab Anfang März jedoch nicht mehr geöffnet werden. Dies gilt auch den gesamten Sommer über, da manche Vogelarten unter günstigen Bedingungen auch mehrfach pro Saison brüten.

Beim Entfernen des alten Nistmaterials sollten Sie unbedingt Handschuhe tragen. Auch spezielle Kratzwerkzeuge zum Entfernen der ausgedienten Nester haben sich für diese Arbeit sehr bewährt.