Sollten Sie nach jeder Tour Ihre Wanderschuhe reinigen und pflegen?
Ja! Aber Ihre Wanderschuhe können warten. Nehmen Sie sich nach Ihrer Wandertour einen Moment für sich. Bei einer Tasse Tee oder Kaffee und ein wenig Ruhe auf dem Sofa können Sie Ihre Tour noch einmal Revue passieren lassen. So können Sie auch zu Hause von Ihren letzten Erlebnissen in der Natur zehren. Wenn Sie wieder zu Kräften gekommen sind, sollten Sie Ihre Wanderschuhe noch am selben Tag pflegen. Beim nächsten Mal steigen Sie so direkt in Ihre hochwertige und gepflegte Ausrüstung, die Sie vor Nässe und schroffem Gestein schützt, jede Bewegung unterstützt und auch schwitzende Füße problemlos erträgt.
Für Zwischendurch reicht ein kurzes Reinigungsprogramm vollkommen aus: Dreck abbürsten und hartnäckigen Schmutz mit einem feuchten Tuch entfernen. Bei mehrtägigen Wandertouren ist es sinnvoll, eine Bürste mit im Gepäck zu haben. Mit dem Auto unterwegs? Damit das Auto nicht zu viel Dreck abbekommt, eignet sich das Bachbett oder hohes Gras für eine erste Schuhpflege Outdoor.
Intensiv-Reinigung: In vier einfachen Schritten Ihre Wanderschuhe pflegen
1. Schuh vorbereiten für die Reinigung
2. Schuhe mit lauwarmem Wasser reinigen
3. Den Schuhen genug Zeit zum Trocknen geben
Nach der Intensivreinigung sollten Sie für den nächsten Tag keine Bergtour einplanen oder auf ein zweites Paar Bergschuhe zurückgreifen. Wanderschuhe brauchen Zeit zum Trocknen. Am besten werden sie dafür in den Heizungskeller oder an trockenen Tagen nach draußen gestellt.
Hitzequellen wie Öfen und Heizkörper sind als Trockenplatz allerdings tabu, da die Wanderstiefel hier spröde werden können. Besser: Die Schuhe mit Zeitungspapier ausstopfen, dieses jedoch regelmäßig austauschen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
4. Wachs-Lederpflege einarbeiten
- Wachs dünn auftragen und mit den Fingern (Körperwärme macht es geschmeidig) oder einem trockenen Tuch verteilen
- sorgfältig einmassieren
- mehrere Stunden - am besten über Nacht - einziehen lassen
Wer besonders gründlich vorgehen will, kann die Wanderschuhe nach dem Auftragen des Wachses auch föhnen, dann zieht die Pflege noch besser ein. Achtung: Nur auf kalter Stufe föhnen!
Tipp: Selbst wenn sich die Beanspruchung in Grenzen hält, sollten Sie von Zeit zu Zeit eine Wachspflege durchführen, damit die Lederschuhe nicht austrocknen. Tauchen bereits Risse auf, ist es zu spät.
Pflege von Wanderschuhen aus Rauleder, Synthetik und Mischformen
Wild-, Nubuk- und Veloursleder pflegen
Synthetik-Wanderschuhe pflegen
Materialmix-Wanderschuhe reinigen
Welche Tipps für die richtige Pflege der Wanderschuhe gibt es noch?
Folgende Punkte sollten Sie bei der Reinigung Ihrer Schuhe außerdem beachten:
- Die oben genannte Pflege sollten Sie auch Ihren ganz neuen Wanderschuhen vor dem ersten Tragen zukommen lassen.
- Keine Öle oder Stiefelfett an die Lederschuhe, nur Schuhwachs! Sonst leidet die Festigkeit des Schuhs darunter.
- Haken und Ösen sind sehr wichtige Bestandteile des Wanderschuhs. Binden Sie diese in die Reinigung mit ein, um sie vor Korrosion zu schützen.
- Einlegesohlen sammeln sehr viel Feuchtigkeit, deshalb sollten sie nach jeder Tour entfernt und getrocknet werden. Riechen sie unangenehm, sind sie meist problemlos in der Waschmaschine waschbar. Alte, abgewetzte Innensohlen sollten gleich durch neue ersetzt werden, um den Tragekomfort beizubehalten und schmerzhaften Blasen vorzubeugen.
- Geht es in die Winterpause, können Schuhspanner dazu beitragen, dass die Wanderschuhe bei längerem Nicht-Gebrauch ihre Form behalten. Auch trockenes Zeitungspapier kann als Schuhspanner-Ersatz dienen!
- Das Leder sieht aus wie neu, Sie fühlen sich wohl in Ihren Wanderschuhen, aber die Sohle hat schon stark gelitten? Damit Sie Ihren Lieblings-Wanderschuh dennoch behalten können, kann ein Schuster die Sohle meist problemlos austauschen, sofern sie angenäht und nicht angespritzt ist.
- Alle Wanderstiefel, egal aus welchem Material, können zwischen und nach der Reinigung mit einem ausgewählten Imprägnierspray behandelt werden - auch zusätzlich zur Pflege mit Lederwachs. Dies geht am besten im feuchten und gebürsteten Zustand des Schuhs. Dann sind alle Poren offen und aufnahmebereit. Die Imprägnierung verhindert die Wasseraufnahme, damit der Wanderschuh atmungsaktiv bleibt.