Warum wird die Fallenjagd durchgeführt?
Im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen ausschließlich die Pelzgewinnung im Vordergrund stand, wird Raubwildbejagung mittels Falle heutzutage vor allem zum Schutz des Niederwildes und der Bodenbrüter durchgeführt. Besonders invasive Arten wie Waschbär, Nutria und Marderhund stellen eine Bedrohung für unsere einheimische Tier- und Pflanzenwelt dar und werden aus diesem Grund bejagt. Besonders bedrohte Arten profitieren daher von der Fangjagd. Da Raubwild in der Regel nachtaktiv ist, ist es mit der Waffe nicht ohne weiteres zu bejagen, auch aus diesem Grund kann die Fangjagd eine geeignete Jagdmethode sein.
Welche Voraussetzungen gibt es für die Jagd mit Fallen?
Generell sind ein erworbener Fallenschein und ein gültiger Jagdschein nötig, um die Fallenjagd ausüben zu dürfen. Selbstverständlich müssen auch die gesetzlichen Vorschriften des jeweiligen Bundeslandes eingehalten werden.
Welche Arten von Fallen gibt es?
Vor dem Kauf einer Lebendfalle sollte man sich überlegen, welches Wild man fangen möchte. Ein Großteil des erlegten Raubwildes wird in Deutschland mit Lebendfallen gefangen. Diese Fallen müssen so gebaut sein, dass das gefangene Tier im Dunkeln sitzt und sich nicht verletzen kann. Sie müssen darüber hinaus mindestens zweimal am Tag kontrolliert werden. Elektronische Fallenmelder sind daher gute Hilfsmittel, die dazu beitragen, dass die Tiere schnell entnommen werden können.
Dass die Tiere grundsätzlich unversehrt gefangen werden und geschütztes Wild unverzüglich wieder in die Freiheit entlassen werden kann, ist der große Vorteil von Lebendfallen. Dies macht sie auch für den selektiven Fang geeignet. In Kastenfallen bleibt das gefangene Tier außerdem im Dunkeln und reagiert normalerweise ruhiger als bei offenen Drahtfallen.
Generell gilt: Je größer die Kastenfalle, desto mehr Wildarten lassen sich mit ihr fangen. Mit Waschbärfallen lassen sich z. B. auch sehr gut Marder fangen.
Wo im Revier sollten die Fallen stehen?
Grundvoraussetzung für eine effektive Fangjagd ist eine sehr gute Revierkenntnis. Raubwild hält sich besonders gern an Hecken, Zäunen und in Gräben auf. Aber auch Wegränder und Schuppen sind gute Fangplätze. Wildkameras eignen sich, um Raubwildpässe, Fressgewohnheiten und Bestände zu erfassen. Anhand dieser Erkenntnisse und Erfahrungen kann man die besten Fangplätze im eigenen Revier herausfinden.
Eine Falle sollte immer gut verblendet werden. Zum einen als Sichtschutz vor Vandalismus, zum anderen soll sich die Falle möglichst gut der Umgebung anpassen. Je gründlicher dies gemacht wird, desto besser sind die Fangergebnisse. Der Eingang der Falle gegenüber der Umgebung sollte möglichst glatt sein. Mitunter muss dieser Bereich mit Sand angefüllt werden. Es gilt die Regel: glatter Gang – glatter Fang.
Wie viele Fallen werden benötigt?
Die Menge der Fallen pro Fläche, richtet sich nach der Reviergröße. Pro 100 Hektar sollte man für Füchse zwei, für Waschbären zwei bis vier und für Marder bis zu sechs Fallen einsetzen.